WELCHE VERZINSUNGSART SOLL ICH WÄHLEN?
Fixzins vs. Variabler Zins
Die Frage nach der Wahl des „richtigen“ Zinssatzes – Fixzins, variabler Zins oder eine Kombination aus beiden Verzinsungsarten – muss vor Abschluss eines Kreditvertrages geklärt werden.
Der Vorteil von variablen Zinsen liegt üblicherweise in der zu Beginn geringeren Marge als jener eines Fixzinssatz. Das gilt allerdings nur bei einer „normalen“ Zinskurve, d.h. wenn die Zinsen für lange Laufzeiten höher sind als die Zinsen für kurze Laufzeiten, da variable Zinssätze von der Bank selbst kurzfristig refinanziert werden. (i.d.R. 1 – 12 Monats-EURIBOR + Zinsmarge). Der EURIBOR ist der Basis-Zinssatz zu dem Banken sich untereinander Geld leihen und steht für „European Interbank Offered Rate“.
Der Nachteil variabler Zinsen ist, dass deine Kreditrate bei steigenden Zinsen steigt und du damit mehr zurückbezahlst als ursprünglich angenommen.
Die Beimischung von Bauspardarlehen bietet sich an um hier – zumindest eine Deckelung des Zinssatzes (dzt. bei max. 6 %) für diesen Teil – vorzusehen. Dadurch begrenzt du dein Risiko.
Eine weitere Option ist natürlich der – rechtzeitige – Umstieg auf einen Fixzinssatz sobald sich höhere Zinsen abschätzen lassen. Das Risiko dabei ist immer die Wahl des richtigen Zeitpunktes, da bei steigenden Zinsen auch die Kosten der Fixzinsen steigen. Meist ist man dann zu spät dran und ein Umstieg von variabel auf fix ist dann zu teuer und damit oft nicht mehr sinnvoll.
Der Vorteil von Fixzinsen ist die Planbarkeit!
Auch bei steigenden Zinsen bleibt die eigene Kreditrate gleich. Der Nachteil von fixen Zinsen liegt darin, dass du nicht von fallenden Zinsen profitierst und bereits am Beginn der Kreditlaufzeit eine etwas höhere Kreditrate bezahlst.
Checklist:
- Fixe Zinsen erhöhen die Planungssicherheit und schützen vor unangenehmen Überraschungen!
- Variable Zinsen bieten sowohl Chancen als auch Risiken!
- Kombinationen aus Fixzins (z.B. auf 5, 10, 15 Jahre ) und einer Anschlussfinanzierung auf variabler Basis sind möglich.
- Bauspardarlehen bieten (ev. auch als Beimischung zur Finanzierung in der Form, dass ein Teil über ein Bauspardarlehen und der Rest über einen Kredit finanziert wird) eine Deckelung (Zinssatzobergrenze) und damit eine gewisse Absicherung gegen des Risiko steigender Zinsen.
- Ein späterer Umstieg von var. auf fix ist möglich, erfordert aber eine laufende Beobachtung des Zinsmarktes.
Fazit: Fixzins vs. variabler Zins?
Es gibt bei der Wahl der Verzinsungsart kein „richtig“ oder „falsch“!
Die Entscheidung hängt letztlich von deinem Sicherheitsbedürfnis bzw. deiner Risikobereitschaft und der eigenen Einschätzung der Zinsentwicklung während der Laufzeit des Kredites ab.
Fixe Zinsen erhöhen jedenfalls die Planungssicherheit und lassen dich ruhig schlafen!
In Niedrigzinsphasen ist die Entscheidung für einen Fixzins bzw. eine Fixzinsphase jedenfalls zu überlegen.